Reuters

Nordkorea demonstriert Stärke mit erneutem Raketentest

16.08.2019
um 12:57 Uhr

Seoul (Reuters) - Nordkorea hat erneut mit Raketentests für Unruhe gesorgt.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs feuerte der Norden am Freitag mindestens zwei Kurzstreckenraketen vor seiner Ostküste ins Meer. Die kommunistische Führung in Pjöngjang ist verärgert über ein gemeinsames Militärmanöver Südkoreas und der USA, das vergangene Woche begann. Sie bezeichnet dies als Generalprobe für einen Krieg. Ähnliche Raketentests Nordkoreas hatte es bereits in den vergangenen Wochen gegeben.

Japans Verteidigungsministerium wertete den aktuellen Vorfall nicht als unmittelbare Sicherheitsbedrohung. Aus US-Regierungskreisen verlautete, die Vereinigten Staaten seien in Beratungen mit Südkorea und Japan. US-Präsident Donald Trump hatte den jüngsten Raketentests allerdings keine große Bedeutung beigemessen. Die Raketentests erschweren aber die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea über die Zukunft der Atomwaffen- und Raketenprogramme des weitgehend isolierten kommunistischen Landes. Die Beratungen sind weiterhin festgefahren, obwohl Trump und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un bei einem Treffen Ende Juni vereinbart hatten, sie neu zu beleben.

Die Führung in Pjöngjang äußerte sich zugleich ablehnend zum jüngsten Vorstoß von Südkoreas Präsident Moon Jae In, Gespräche mit dem Norden voranzutreiben und eine Wiedervereinigung der beiden Staaten bis 2045 anzustreben. Es gebe nichts mehr mit der Regierung in Seoul zu besprechen, wurde der Sprecher des nordkoreanische Komitees für die friedliche Wiedervereinigung des Landes von der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA zitiert. Moon nannte er demnach einen "unverschämten Kerl", der "von Panik überwältigt" sei.