Reuters

Bundesregierung beschließt neue Arktis-Strategie

21.08.2019
um 11:22 Uhr

Berlin (Reuters) - Deutschland will sich verstärkt um die Arktis kümmern. Das geht aus den neuen Leitlinien für eine deutsche Arktispolitik hervor, die das Kabinett am Mittwoch in Berlin beschlossen hat.

Deutschland wolle die Forschung sowie das Engagement im Arktischen Rat forcieren, heißt es darin. "Jedwede Militarisierung der Arktis lehnt die Bundesregierung ab". Hintergrund ist die Sorge vor einem Wettrüsten in der Region etwa durch Russland, aber auch die USA.

Zentrale Bedeutung hat dabei der Klimaschutz. Denn seit den 80er Jahren sei die arktische Meereisdecke bereits um 50 Prozent geschrumpft. Die Folgen seien "dramatisch", heißt es in den vom Auswärtigen Amt vorgelegten Leitlinien. "Sie erstrecken sich von veränderten Nahrungsketten in der Tierwelt bis hin zu frei werdenden Seewegen und das Wettrennen um die nun abbaubaren Rohstoffe in der Arktis."

Die Bundesregierung lehnt dabei den Rohstoffabbau nicht grundsätzlich ab, fordert aber eine "ökologisch verträgliche Erschließung". In der Arktis werden etwa große Gas-Vorkommen vermutet. In den vergangenen Tagen hatte Außenminister Heiko Maas die kanadische Arktis besucht. Kanzlerin Angela Merkel hatte auf Island mit den nordischen Ländern über eine stärkere deutsche und europäische Rolle im sogenannte Arktis-Rat gesprochen. Diesem gehören Kanada, die USA, Russland, Schweden, Island, Finnland, Norwegen und Dänemark an. Deutschland hat einen Beobachter-Status.