Reuters

Bundesländer dringen auf raschen Ausbau der Windenergie

05.09.2019
um 17:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Länder fordern von der Bundesregierung mehr Unterstützung beim Ausbau der Windenergie.

"Wir brauchen eine Vereinfachung von Genehmigungsverfahren", sagte der Umweltminister von Baden-Württemberg, Franz Untersteller (Grüne), am Donnerstag nach dem Windgipfel im Bundeswirtschaftsminister in Berlin. "Wir brauchen mehr Flächen für den Ausbau der Windenergie in Deutschland." Dies sei auch notwendig, um die Branche mit ihren Unternehmen und Arbeitsplätzen zu erhalten. Ohne den Ausbau der Windenergie seien die Klimaschutzziele nicht zu erreichen, sagte der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies (SPD): "Wenn wir so weitermachen wie jetzt, dann werden wir scheitern."

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte nach dem Gipfel, an dem auch Wirtschafts- und Umweltverbände teilnahmen, dass in diesem Jahr "mit Müh und Not" 50 Prozent des 2018 erreichten Ausbaus bei der Windenergie erreichen werden. Es gebe "schwere Probleme" beim Ausbau an Land. Deshalb sollen in den kommenden Wochen Arbeitsfelder ermittelt werden, "die wir konkret angehen und verändern müssen". "Wir waren uns einig, dass wir wollen, dass die Energiewende als wichtiger Teil unserer Strategie für Klimaschutz und gegen Erderwärmung zum Erfolg geführt wird", sagte der CDU-Politiker.

Wirtschafts- und Umweltverbände hatten ein gemeinsames Konzept zur Ankurbelung des Ausbaus der Windenergie vorgelegt. Darin fordern sie die Ausweisung von mehr Flächen sowie eine wirtschaftliche Beteiligung von Gemeinden an Windparks. Hinter dem Zehn-Punkte-Plan stehen unter anderem die Verbände der Energiewirtschaft (BDEW) und des Maschinenbaus (VDMA), der Bundesverband Windenergie (BWE) sowie Greenpeace und die Deutsche Umwelthilfe. Alle sehen das Ziel eines Anteils erneuerbarer Energien von 65 Prozent an der Stromversorgung bis 2030 in Gefahr.

Der Ausbau der Windenergie an Land, die mit Abstand wichtigste Quelle, ist zuletzt nahezu zum Erliegen gekommen. Hauptgrund ist, dass der Widerstand von Bürgerinitiativen und Kommunen gegen die Windräder immer größer wird und kaum noch Flächen ausgewiesen werden. Ohne Ausbau ist auch das Ziel eines Ausstiegs aus der Kohle bis 2038 in Gefahr. Es gilt als sicher, dass sich auch das sogenannte Klimakabinett am 20. September mit dieser Frage befassen wird.

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