Reuters

USA wollen bei Bedarf strategische Ölreserve anzapfen

16.09.2019
um 07:12 Uhr

Washington (Reuters) - Die USA sind bereit, nach den Angriffen auf saudische Förderanlagen die globalen Ölmärkte mit Öl aus ihrer strategischen Reserve zu stützen.

US-Präsident Donald Trump schrieb am Sonntag auf Twitter, er habe das autorisiert. "Weil die Angriffe in Saudi Arabien einen Einfluss auf die Ölpreise haben könnten, habe ich bewilligt, dass bei Bedarf Öl aus der strategischen Reserve abgegeben werden kann, in einer noch zu bestimmenden Menge, um das Angebot auf den Märkten aufrecht zu erhalten." Er habe außerdem die Behörden angewiesen, die Genehmigungen von geplanten Öl-Pipelines in Texas und anderen Staaten zu beschleunigen.

Die Ölpreise sprangen am Sonntag bei der Markteröffnung deutlich nach oben - der Preis für ein Barrel der Nordsee-Sorte Brent um mehr als 19 Prozent auf 71,95 Dollar, für ein Barrel US-Leichtöl um mehr als 15 Prozent auf 63,34 Dollar. Nach den Äußerungen Trumps schrumpften die Preisanstiege auf etwas über zehn Prozent zusammen.

Bei den Angriffen, zu denen sich vom Iran unterstützte Huthi-Milizen aus dem Jemen bekannten, waren Produktionsanlagen in Saudi Arabien schwer beschädigt worden. Nach saudischen Angaben fällt bis auf weiteres die Produktion von 5,7 Millionen Barrel Öl pro Tag aus - das entspricht fünf Prozent der weltweiten Produktion. Einem Insider zufolge dürfte es "eher Wochen als Tage" dauern, bis die volle Kapazität wieder erreicht wird. Gleichwohl werde angesichts der hohen Lagerbestände Saudi Arabiens damit gerechnet, dass die Exporte wie üblich weiterliefen.