Reuters

Merkel und Jordaniens König kritisieren Israels Annexionspläne

17.09.2019
um 15:07 Uhr

Berlin (Reuters) - Bundeskanzlerin Angela Merkel und der jordanische König Abdullah II.

haben sich gegen israelische Pläne zur Annexion weiter Teile des palästinensischen Westjordanlandes ausgesprochen. "Deutschland steht eindeutig zur Zweitstaatenlösung", sagte Merkel nach einem Treffen mit dem jordanischen König in Berlin. Hintergrund ist eine Ankündigung des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dass er im Falle eines Wahlsieges das Jordantal annektieren wolle. In Israel finden am Dienstag Parlamentwahlen statt.

Die Zweistaatenlösung sei die Voraussetzung für ein friedliches Miteinander beider Völker, mahnte Merkel. Man dürfe trotz der schwierigen Rahmenbedingungen nicht nachlassen, an diesem Ziel zu arbeiten. Dies sei wichtig für Millionen Menschen und habe Bedeutung für die gesamte Nahost-Region.

König Abdullah II. sagte, dass eine Annexion zu einer Verschlechterung der Beziehungen Israels mit Jordanien, Ägypten und der gesamten Region führen werde. Er mache sich große Sorgen über die Stellungnahme Netanjahus. "Das wäre ein Desaster für irgendwelche Fortschritte der Gespräche über die Zweistaatenlösung", warnte er. Zur Frage möglicher Sanktionen gegen Israel äußerte er sich nicht.