Zürich (Reuters) - Die Kosten der Banken für die Strafzinsen in der Schweiz könnten sich nach Einschätzung von Branchenexperten durch die Abmilderung der Nationalbank in etwa halbieren.
Mit den per Anfang November eingeführten Änderungen dürften sich die jährlichen Kosten demnach in etwa auf eine Milliarde Franken belaufen. Im vergangenen Jahr hatten die Banken gut zwei Milliarden Franken bezahlt, wie aus dem Jahresbericht der Notenbank (SNB) hervorgeht.
Hintergrund ist eine technische Maßnahme, die die SNB bei ihrer Zinsentscheidung angekündigt hatte: Banken bezahlen ab einer gewissen Schwelle eine Gebühr für Gelder, die sie bei der Notenbank parken. Im Moment liegt dieser Freibetrag beim 20-fachen der Summe, die die Banken mindestens hinterlegen müssen. Ab November erhöht er sich auf das 25-fache. Zudem ändert sich die Berechnung des Freibetrags. Das bedeutet, das künftig weniger Gelder von den Strafzinsen betroffen sind. Die Höhe der Strafzinsen beließ die SNB bei 0,75 Prozent.
Bei den Banken selbst stieß der Schritt auf geteiltes Echo. Die Bankiervereinigung sprach von einem Schritt "in die richtige Richtung", kritisierte aber weiterhin die bestehenden Negativzinsen. Eine Privatbank erklärte, die Erleichterungen seien grundsätzlich gut, machten in der Praxis jedoch nicht sehr viel aus. "Das klingt vor allem auf dem Papier gut." Eine andere Bank äußerte sich ähnlich.