Reuters

EU-Gericht hebt Geldbuße gegen HSBC im Euribor-Skandal auf

24.09.2019
um 13:17 Uhr

Luxemburg (Reuters) - Im Streit um eine Geldbuße wegen Zinsmanipulationen hat die britische Großbank HSBC einen Teilerfolg erzielt.

Das Gericht der Europäischen Union bestätigte am Dienstag zwar, dass HSBC gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen habe. Allerdings hob es die von der EU-Kommission verhängte Geldbuße von 33,6 Millionen Euro auf, weil sie nicht ausreichend begründet gewesen sei. HSBC erklärte, das Urteil genau zu analysieren und alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen.

2016 hatte die EU-Kommission HSBC für schuldig befunden, Teil eines Kartells von sieben Banken gewesen zu sein. Sie sollen sich bei Preiselementen auf Derivate auf den Euribor-Zinssatz abgesprochen sowie vertrauliche Informationen ausgetauscht haben. Weil sie zu keinem Vergleich bereit waren, wurden die Großbanken HSBC, Credit Agricole und JP Morgan zu Strafen von insgesamt 485 Millionen Euro verdonnert. Die Deutsche Bank, die Royal Bank of Scotland und Societe Generale hatten dagegen einen Vergleich geschlossen. Barclays entging einer Strafe, weil es die EU-Kommission über das Kartell informiert hatte.

Wie beim Libor haben auch beim Euribor Banker von 2005 bis 2008 zum eigenen Vorteil geschraubt. Von solchen Interbanken-Zinssätzen hängen Geschäfte und Verträge im dreistelligen Billionen-Volumen ab. Die Deutsche Bank hatte wegen verschiedener Zins-Manipulationen Milliarden-Strafen gezahlt.

Barclays PLC

WKN 850403 ISIN GB0031348658

Credit Agricole S.A.

WKN 982285 ISIN FR0000045072

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008

HSBC Holdings PLC

WKN 923893 ISIN GB0005405286

JPMorgan Chase & Co.

WKN 850628 ISIN US46625H1005

NatWest Group PLC

WKN A1JXTD ISIN GB00B7T77214

Societe Generale S.A.

WKN 873403 ISIN FR0000130809