Reuters

Staatanwaltschaft ermittelt wegen Insiderhandels mit Gerry Weber-Aktien

25.09.2019
um 15:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Die Braunschweiger Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts auf Insiderhandel mit Aktien der insolventen Modefirma Gerry Weber Ermittlungen aufgenommen.

Vier Beschuldigte stünden im Visier der Behörde, erklärte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch. Namen nannten die Ermittler nicht. Es seien aber keine Mitglieder der Familie des Firmengründers Gerhard Weber. Bereits Mitte August seien die Domizile der Beschuldigten durchsucht und Beweismaterial sichergestellt worden, das derzeit ausgewertet werde. Die Ermittlungen würden noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Anzeige erstattet hatte die Finanzaufsicht BaFin, wie eine Sprecherin am Mittwoch einen Bericht der "Wirtschaftswoche" bestätigte. Das Magazin berichtete, die BaFin habe auffällige Kursbewegungen bei Gerry-Weber-Aktien im September 2018 und im Januar 2019 festgestellt. So seien in Schlussauktion am 21. September mehr als 600.000 Gerry-Weber-Papiere gehandelt worden – 95 Prozent des Tagesumsatzes. Wenige Minuten später gab der Modekonzern bekannt, dass ein Sanierungsgutachten in Auftrag gegeben wurde. Am 25. Januar 2019 meldete Gerry Weber dann Insolvenz an. Der Aktienkurs war aber schon am 24. Januar eingebrochen.

Die finanzielle Sanierung von Gerry Weber hat derweil eine entscheidende Hürde genommen. Die fünf Gläubigergruppen des westfälischen Damenmode-Konzerns stimmten zuletzt dem Insolvenzplan fast einstimmig zu, wonach die Hedgefonds Robus Capital und Whitebox gegen eine Finanzspritze die neuen Eigentümer des Traditionsunternehmens aus dem westfälischen Halle werden.

GERRY WEBER INTERNAT.O.N.

WKN 330410 ISIN DE0003304101