Reuters

Ratingagentur Fitch droht Commerzbank mit Herabstufung

07.10.2019
um 16:42 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Ratingagentur Fitch sieht den erneuten Konzernumbau der Commerzbank skeptisch.

Zwar bestätigten die Bonitätswächter am Montag das langfristige Rating mit "BBB+", gleichzeitig senkten sie jedoch den Ausblick auf "negativ" von "stabil". Fitch begründete den Schritt mit dem langwierigen Konzernumbau und der niedrigen Profitabilität der Commerzbank. Deutschlands zweitgrößte Privatbank habe nur wenig Spielraum für Fehler, die Bilanz des Managements bei früheren Umbauprogrammen sei durchwachsen und das Geldhaus spüre den harten Wettbewerb auf dem deutschen Bankenmarkt.

Die Commerzbank hatte Ende September einen erneuten Radikalumbau verkündet, dem 4300 Stellen und 200 der 1000 Filialen zum Opfer fallen. Trotz des Sparkurses wird die Commerzbank in den kommenden Jahren nur eine geringe Ertragskraft aufweisen. Für die nächsten drei Jahre stellt das Institut eine Eigenkapitalrendite (ROTE) von zwei bis vier Prozent in Aussicht, ab 2023 soll sie bei mehr als vier Prozent liegen. Diese Rendite liege deutlich unter den Kapitalkosten und sei eines der niedrigsten Ziele für europäische Banken, kritisierte Fitch.

Mit "BBB+" ist die Einschätzung für die Kreditwürdigkeit für die Commerzbank schlechter als bei vielen Konkurrenten, befindet sich aber weiterhin im Investmentbereich. Der MDax-Konzern schlägt sich aber etwas besser als Deutsche Bank. Die Einschätzung für Deutschlands größtes Geldhaus liegt bei Fitch mit "BBB" noch eine Stufe niedriger.

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008