Reuters

Syrische Armee unterstützt Kurden in Nordsyrien - Gespräche mit Russland

14.10.2019
um 07:47 Uhr

Beirut/Amman (Reuters) - Die syrische Armee hat Truppen zur Unterstützung der Kurden in Nordsyrien entlang der türkischen Grenze entsendet.

Dies geschehe, um sich der türkischen "Aggression" entgegenzustellen und Gebiete zu befreien, die die türkische Armee besetzt halte, sagte die kurdisch-geführte Verwaltung am Sonntag.

Weiterhin habe die syrische Regierung und die kurdisch geführten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) Verhandlungen mit russischer Beteiligung geführt, sagte ein syrisch-kurdischer Politiker und äußerte Hoffnung auf ein Abkommen. Der Sprecher der SDF, Mustafa Bali, konnte dies zunächst nicht bestätigen. Er betonte aber, dass sie "alle Optionen prüfen werden, die unserem Volk ethnische Säuberungen ersparen könnten."

Russland ist der mächtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Das von der YPG geführte Rebellenbündnis SDF war im Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz im Bürgerkriegsland Syrien ein wichtiger Verbündeter der USA.

Die Türkei hatte am Mittwoch mit ihrem Militäreinsatz im Norden Syriens begonnen, nachdem die USA mehrere Dutzend Truppen im syrischen Grenzgebiet zur Türkei abgezogen hatten. Seitdem treiben die türkischen Streitkräfte ihre Kämpfe ungeachtet internationaler Kritik gegen die Kurdenmiliz YPG voran. Die Türkei will entlang der Landesgrenze auf syrischem Gebiet eine 30 Kilometer tiefe sogenannte Sicherheitszone errichten und verlangt den Abzug der Kurden-Miliz aus dem Gebiet. Die Türkei befürchtet ein Erstarken der Kurden jenseits ihrer Südgrenze und damit auch der nach Autonomie strebenden Kurden auf eigenem Territorium.