Reuters

Renault dämpft Erwartungen an Quartalsbilanzen der Autobranche

18.10.2019
um 11:27 Uhr

München (Reuters) - Renault schürt mit einer erneuten Prognosesenkung Sorgen vor weiteren schlechten Nachrichten aus der Autobranche.

Der skeptische Ausblick des französischen Autobauers belastete am Freitag auch die Aktien mehrerer Konkurrenten. Während die Renault-Titel in Paris um zwölf Prozent einbrachen, gaben BMW, Daimler und Volkswagen jeweils um rund 0,5 Prozent nach. Die deutschen Autobauer legen ihre Quartalsbilanzen in den kommenden Wochen vor.

Renault hatte am Donnerstagabend erklärt, im Gesamtjahr mit einem Rückgang des Umsatzes zwischen drei und vier Prozent zu rechnen. Der Gewinn werde noch stärker schrumpfen: Die Umsatzrendite werde lediglich fünf Prozent statt der bisher erwarteten sechs Prozent betragen. Zudem kündigte das Unternehmen an, seine mittelfristigen Ziele zu überprüfen.

Während die ganze Branche weltweit mit Absatzschwierigkeiten kämpft, machen dem französischen Konzern nach dessen Angaben besonders die Märkte in der Türkei und Argentinien zu schaffen. Erst im Juli hatte Renault wegen der mauen Autokonjunktur die Prognose gekappt und für 2019 statt eines Wachstums nur noch einen Umsatz auf Vorjahresniveau in Aussicht gestellt.

Renault hatte sich nach dem Skandal um den Vorwurf finanzieller Unregelmäßigkeiten gegen den früheren Chef Carlos Ghosn zuletzt auch von seinem Chef Thierry Bollore getrennt. Die Nachfolgerin Clotilde Delbos habe mit der Prognosesenkung die Gunst der Stunde genutzt, um sich den eigenen Start zu erleichtern, kommentierten die Analysten der NordLB. "Ähnliches würde uns in den nächsten Wochen bei BMW nicht überraschen." Die Branchenexperten von Jefferies erklärten, sie seien zwar nicht überrascht von der Prognosesenkung an sich, aber von deren Höhe.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Renault S.A.

WKN 893113 ISIN FR0000131906

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039