Reuters

Ermittler - Konstruktionsfehler Grund für 737-MAX-Absturz

23.10.2019
um 11:22 Uhr

Jakarta (Reuters) - Ein Jahr nach dem Absturz der Boeing 737 MAX in Indonesien mit 189 Toten haben die Ermittler Konstruktionsfehler als Unglücksursache ausgemacht.

Die Behörde habe dies den Familien der Opfer am Mittwoch noch vor der offiziellen Veröffentlichung eines Abschlussberichts mitgeteilt. Wie der Präsentation zu entnehmen ist, soll eine Fehlfunktion des Kontrollsystems das Unglück mitverursacht haben. "Mängel" in der Kommunikation der Flugbesatzung und der manuellen Steuerung des Flugzeugs hätten ebenfalls zum Absturz beigetragen. Eine Boeing-Sprecherin wollte sich nicht dazu äußern. Auch Lion Air lehnte eine Stellungnahme ab. Der Abschlussbericht soll offiziell am Freitag veröffentlicht werden.

Im Oktober 2018 war in Indonesien eine 737 MAX von Lion Air abgestürzt, nachdem im März bereits eine Maschine des gleichen Typs von Ethiopian Airlines mit 157 Toten verunglückt war. Im Zentrum der Ermittlungen steht seitdem die Frage, ob es eine Verbindung zwischen den beiden Unfällen gibt und welche Rolle die Bordtechnik von Boeing gespielt hat. Es hatte Hinweise darauf gegeben, dass eine Software zur Kontrolle des Aufstiegswinkels (MCAS) den Piloten Schwierigkeiten bereitet hatte. Die 737 MAX ist nach den Abstürzen mit einem Flugverbot belegt worden.

Das weltweite Startverbot hat beim Flugzeugbauer Boeing im zweiten Quartal zu einem Milliardenverlust geführt. Wegen einer Rückstellung von knapp fünf Milliarden Dollar fiel ein Nettoverlust von 2,9 Milliarden Dollar an. Am Mittwoch will der US-Konzern seine Bilanz zum dritten Quartal veröffentlichen.