Reuters

Banken sehen sich für Betrugsfälle besser gewappnet

29.10.2019
um 13:42 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die deutschen Großbanken sehen ihre Kontrollsysteme inzwischen gut genug aufgestellt, um Betrugsfälle besser zu verhindern.

Mit den Systemen, die Banken in den vergangenen zehn Jahren gestärkt hätten, könnten Fehlentwicklungen früher erkannt und abgestellt werden, sagte Deutsche-Bank-Manager Stefan Simon am Dienstag bei einer Konferenz in Frankfurt. Simon ist im Vorstand der Bank für die Einhaltung der regulatorischen Vorschriften zuständig. "Wir haben viel getan, um die Compliance-Kultur zu stärken und die Systeme auszubauen", sagte auch Commerzbank-Rechtsvorständin Bettina Orlopp, die auf derselben Konferenz sprach. Wichtig sei aber, diese Systeme weiterzuentwickeln und sich nicht auf dem Status-Quo auszuruhen.

Banken hätten inzwischen erkannt, dass es bei internen Problemfällen vor allem darauf ankomme, schnell zu handeln und die Fehler zügig abzustellen, erläuterte Orlopp, die künftig das Finanzressort bei der Commerzbank leiten soll. "Dass wieder mal etwas passiert, ist nicht auszuschließen, weil Menschen zu gange sind. Aber man kann sicherstellen, dass man sofort reagiert, wenn etwas passiert ist." Nicht nur in IT steckten die Banken mehr Geld, sie verdreifachten in den vergangenen vier bis fünf Jahren auch die Zahl ihrer Compliance-Mitarbeiter, wie Simon und Orlopp erläuterten.

Sowohl die Commerzbank als auch die Deutsche Bank haben nach einigen Skandalen in den vergangenen Jahren viel unternommen, um ihre internen Kontrollsysteme zu verbessern. Darauf hatte auch die Finanzaufsicht gedrängt. Die Institute waren unter anderem wegen Geldwäsche und Sanktionsverstößen in die Schlagzeilen geraten.

Um den bürokratischen Aufwand und die dadurch entstehenden Kosten für die Geldhäuser zu senken, denkt die BaFin über eine Vereinfachung des Meldewesens nach, wie Bankenaufseher Raimund Röseler sagte. Die für die Kontrolle notwendigen Daten könnten künftig direkt an die Finanzaufsicht übertragen werden. Dieses Vorgehen habe die BaFin bereits mit Banken erörtert, konkrete Pläne sollten im kommenden Jahr ausgearbeitet werden.

Commerzbank AG

WKN CBK100 ISIN DE000CBK1001

Deutsche Bank AG

WKN 514000 ISIN DE0005140008