Reuters

Fiat Chrysler führt Fusionsgespräche mit Opel-Mutter PSA

30.10.2019
um 07:57 Uhr

Bangalore (Reuters) - Fiat Chrysler und die Opel-Mutter PSA führen Insiderinformationen zufolge Fusionsgespräche.

Eine mit der Angelegenheit vertraute Person sagte am Dienstag, aus einem Zusammenschluss könnte ein neuer Autogigant im Wert von 50 Milliarden Dollar entstehen. Über die Gespräche hatte zuerst das "Wall Street Journal" berichtet. Der Zeitung zufolge könnte die Transaktion komplett als Aktiendeal über die Bühne gehen. Die beiden Unternehmen lehnten Stellungnahmen ab. An der Wall Street legten die Aktien von Fiat Chrysler 7,6 Prozent zu.

Fiat Chrysler hatte sich bereits unter dem früheren Konzernchef Sergio Marchionne immer wieder als Fusionspartner ins Gespräch gebracht, weil eine Konsolidierung der Branche unvermeidlich sei. 2015 gelang es Marchionne nicht, General Motors für eine Fusion zu erwärmen. Mit der Opel- und Peugeot-Mutter PSA hatte der italienisch-amerikanische Autobauer in diesem Jahr bereits einen Schulterschluss diskutiert.

Dann legte er eine 30 Milliarden Euro schwere Offerte für den französischen PSA-Rivalen Renault vor. Doch das Vorhaben scheiterte nach kurzer Zeit, weil dem Bieter die aus seiner Sicht zu starke Einflussnahme durch die französische Regierung, die 15 Prozent an Renault hält, nicht passte. Danach ließ sich Fiat Chrysler alle Türen offen.

Auf der Frankfurter Automesse IAA im September hatte Peugeot-Chef Carlos Tavares die Idee eines Zusammengehens mit dem Konkurrenten allerdings als nicht notwendig zurückgewiesen. Die zwei Konzerne sind Partner im Nutzfahrzeug-Geschäft. Analyst Arndt Ellinghorst vom Investmentberater Evercore erklärte, eine Fusion der beiden wäre wesentlich sinnvoller als ein Zusammenschluss von Fiat Chrysler und Renault.

PSA hatte den Rüsselsheimer Autobauer Opel 2017 für 2,6 Milliarden Dollar von General Motors übernommen.

General Motors Co.

WKN A1C9CM ISIN US37045V1008

Renault S.A.

WKN 893113 ISIN FR0000131906