Reuters

KlöCo und Thyssenkrupp machen erstmal keine gemeinsame Sache

30.10.2019
um 10:52 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Der unter Druck geratene Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) macht wenig Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft mit dem Werkstoffgeschäft von Thyssenkrupp.

"Es gibt derzeit keine Gespräche", sagte KlöCo-Chef Gisbert Rühl am Mittwoch auf einer Telefonkonferenz. Zudem habe er momentan auch wenig Interesse, eine aktive Rolle im möglichen Konsolidierungsprozess zu spielen. KlöCo müsse sich um seine eigenen Probleme kümmern.

Spekulationen über einen Zusammenschluss der Geschäfte von Thyssenkrupp und KlöCo gibt es seit Jahren. Zuletzt hatte Rühl diese noch angeheizt. "Wir sind grundsätzlich bereit, bei der Konsolidierung der Thyssenkrupp-Sparte Materials Services eine Rolle zu spielen", hatte er erst Ende Juli gesagt. Thyssenkrupp hatte sich wiederum offen für Partnerschaften der Sparte gezeigt.

Derweil setzen KlöCo sinkende Stahlpreise und eine schwächelnde Nachfrage zu. Der Konzern kassierte daher zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose und peilt nur noch ein operatives Ergebnis (Ebitda) vor Sondereffekten von 120 bis 130 (Vorjahr: 227) Millionen Euro an. Im dritten Quartal verbuchte KlöCo ein Ebitda von 26 (Vorjahr: 59) Millionen Euro. Unter dem Strich verbuchte der Konzern einen Verlust von 23 Millionen Euro nach einem Gewinn von 22 Millionen vor Jahresfrist.

Wegen der sich eintrübenden Konjunktur hatte Konzernchef Gisbert Rühl bereits im Sommer sein Ebitda-Ziel auf 140 bis 160 Millionen Euro heruntergeschraubt. Ende April hatte er die Prognose von mehr als 227 Millionen Euro kassiert und 180 bis 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Die Autoindustrie gehört neben der Bauindustrie und dem Maschinenbau zu den wichtigsten Kunden KlöCos und der gesamten Stahlbranche. Doch sowohl die Autoindustrie wie auch der Maschinenbau schwächeln. "Nur die Bauindustrie macht derzeit Freude", sagte Rühl.

Kloeckner & Co. SE

WKN KC0100 ISIN DE000KC01000

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001