Reuters

Frankreich will bei staatlichem Digitalgeld 2020 Fortschritte sehen

08.11.2019
um 14:22 Uhr

Brüssel/Berlin (Reuters) - Frankreich peilt bereits im nächsten Jahr Fortschritte auf dem Weg zu einer staatlichen Digitalwährung an.

Es könne zumindest bei der Machbarkeit mehr Klarheit geben, etwa den Auswirkungen auf Banken und den Grundvoraussetzungen einer Einführung, sagte Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire am Freitag in Brüssel, wo zuvor die europäischen Finanzminister getagt hatten.

Eine bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte Digitalwährung wäre eine Alternative zu den Facebook-Plänen, 2020 eine Cyber-Devise namens Libra einzuführen. Das Projekt des weltgrößten Internet-Netzwerks hat Politiker rund um den Globus alarmiert. Aus Sicht von Bundesfinanzminister Olaf Scholz gehört die Ausgabe einer Währung nicht in die Hände privater Konzerne.

Experten trauen Facebook trotzdem zu, mit Libra das Finanzsystem auf den Kopf zu stellen, weil dadurch internationale Geldtransfers wesentlich schneller und günstiger werden könnten. Scholz und Le Maire haben betont, die Finanzbranche müsse an dieser Stelle besser werden. Le Maire räumte allerdings ein, dass die Entwicklung eines E-Euro Zeit in Anspruch nehmen werde. In einem Papier für das Finanzministertreffen in Brüssel hatte es geheißen, die EZB und die anderen EU-Notenbanken sollten Möglichkeiten für eine eigene Digitalwährung ausloten und konkrete Schritte in diese Richtung prüfen.

Anders als die Cyberwährung Bitcoin soll sich Libra an einem Korb mit stabilen Währungen orientieren und damit weniger schwankungsanfällig sein. In Deutschland sagen in einer Umfrage 62 Prozent der Bürger, Bitcoin & Co seien vor allem für Spekulanten geeignet. 60 Prozent der Befragten, die bereits Kenntnisse über Kryptowährungen hätten, machten sich Sorgen, dass private Firmen mit der Ausgaben von Devisen noch mächtiger werden könnten.

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