Reuters

Unicredit-Chef erteilt Fusionen eine Absage

13.11.2019
um 11:52 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die HVB-Mutter Unicredit erteilt Fusionen eine Absage.

"Auch unser neuer strategischer Plan basiert auf organischen Wachstumsannahmen", sagte Unicredit-Chef Jean Pierre Mustier dem Magazin "Euro Finance". "Jede potenzielle Kombination von Banken muss einen Mehrwert für alle Beteiligten schaffen, was vor allem im aktuellen Umfeld äußerst schwierig ist." Unicredit hatte im Frühsommer Insidern zufolge mit einer Übernahme der Commerzbank geliebäugelt, das Interesse aber schon vor einiger Zeit verloren. Nach dem Abbau von 14.000 Stellen und der Schließung von 1000 Filialen in den vergangenen Jahren will Mustier den Investoren am 3. Dezember seinen neuen Plan für die kommenden Jahre präsentieren. In Deutschland wolle Unicredit vor allem im Mittelstandsgeschäft wachen, sagte er.

Der Unicredit-Chef stellte sich klar gegen eine europäische Einlagensicherung. "Unicredit ist eine paneuropäische Bank, und ich brauche heute kein europäisches Einlagensicherungssystem, um Unicredit zu managen", sagte Mustier. Die italienische Bank brauche einfache pragmatische Lösungen, die sie in Europa voranbrächten. "Wir wollen Investoren."

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte vergangenen Woche einen gestaffelten europäischen Mechanismus zur Einlagensicherung vorgeschlagen. Damit will er die seit Jahren festgefahrene Debatte voranbringen. Er knüpfte die Umsetzung allerdings an eine Reihe von Bedingungen. Eine gemeinsame Einlagensicherung ist vor allem in Deutschland umstrittenen. Kritiker befürchten, dass deutsche Sparer bei Problemen von Geldhäusern in Südeuropa in die Haftung genommen werden.

Commerzbank AG

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