Reuters

Trump spricht sich mit Notenbankchef aus - "über alles"

18.11.2019
um 17:42 Uhr

Washington (Reuters) - Der wegen seiner Zinspolitik von US-Präsident Donald Trump heftig kritisierte Notenbankchef Jerome Powell hat sich am Montag mit dem Staatschef getroffen.

Wie die Notenbank Fed weiter mitteilte, nahm auch Finanzminister Steven Mnuchin an dem Gespräch teil, das auf Einladung Trumps zustande gekommen sei. Powell habe diesem mitgeteilt, dass die künftige Zinspolitik von den Daten zur Konjunktur abhänge.

Dabei habe er zudem klargemacht, dass die Entscheidungen der Notenbank ausschließlich auf Basis einer "sorgfältigen, objektiven und nicht-politischen Analyse" getroffen würden. Dies hatte die Fed Trump bereits bei einem Treffen Anfang Februar deutlich gemacht und anschließend auch so kommuniziert. Trump erklärte nun per Twitter, es sei ein "sehr gutes und herzliches" Treffen im Weißen Haus gewesen. Dabei sei "alles" besprochen worden - von Zinsen über die Dollar-Stärke bis hin zum "Handel mit China, EU & anderen, etc."

Der frühere Immobilienmogul Trump hat die Notenbank immer wieder zu niedrigerer Zinsen gedrängt und die Währungshüter dabei auch als "ahnungslos" bezeichnet. Die Fed hatte den Leitzins jüngst zum dritten Mal in Folge gesenkt - um einen weiteren Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent. Als Hauptgrund dafür galten die vom internationalen Zollstreit ausgelösten Unsicherheiten im Handel. Trotz des anhaltenden Zollkonflikts peilt die Fed nun aber vorerst keine weiteren Zinssenkungen an. Die Aussichten für die Wirtschaft blieben grundsätzlich "günstig", sagte Powell jüngst vor einem Kongressausschuss.