Reuters

Helaba macht weniger Gewinn und senkt Prognose wegen Stellenabbau

21.11.2019
um 08:32 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) machen die niedrigen Zinsen zu schaffen.

Das Konzernergebnis sank in den ersten neun Monaten um gut vier Prozent auf 349 Millionen Euro, wie die Helaba am Donnerstag mitteilte. Die Landesbank, die vor Fusionsgesprächen mit der Fondsgesellschaft Deka steht, machte dafür vor allem negative Bewertungseffekte im Handelsergebnis durch den "massiven Zinsrückgang" verantwortlich. Insbesondere wegen Belastungen durch den geplanten Stellenabbau senkte das Institut die Prognose.

Angesichts des Drucks durch die Niedrigzinsen, höhere Regulierungskosten und den scharfen Wettbewerb hatte die Helaba im September einen "spürbaren Personalabbau" angekündigt. Vorstandschef Herbert Hans Grüntker geht nun davon aus, sich noch in diesem Jahr mit den Arbeitnehmervertretern auf einen Interessenausgleich einigen zu können. "Trotz dieser Belastung erwarten wir ein Vorsteuerergebnis auf Vorjahresniveau", sagte Grüntker. Im Sommer hatte er für 2019 dank des Schubs durch die Übernahme der Dexia Kommunalbank Deutschland (DKD) noch ein Vorsteuerergebnis über dem Vorjahresniveau von 443 Millionen Euro vorhergesagt.

Nach den Vorstellungen von Sparkassenpräsident Helmut Schleweis soll ein Zusammenschluss der Deka mit der Helaba den Grundstein für ein Sparkassen-Zentralinstitut legen. Im Dezember sollen die Verwaltungsräte der Landesbank und des Fondsanbieters, die sich beide im Mehrheitsbesitz der Sparkassen befinden, grünes Licht geben, um eine vertiefte Zusammenarbeit der beiden Frankfurter Institute zu prüfen.

Die Dekabank hatte bereits am Mittwoch ihre Zahlen für die ersten neun Monate vorgelegt. Auch sie hatte über einen Gewinnrückgang berichtet. Wegen stark gestiegener Pensionsverpflichtung schrumpfte das wirtschaftliche Ergebnis des Fondsanbieters um knapp sechs Prozent auf 385 Millionen Euro.