Reuters

Kartellamt verhängt Strafgelder gegen Autokonzerne

21.11.2019
um 11:32 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Das Bundeskartellamt hat wegen wettbewerbswidriger Praktiken beim Einkauf von Langstahl Bußgelder von insgesamt rund 100 Millionen Euro gegen drei große Automobilkonzerne verhängt.

Vertreter von BMW, Daimler und Volkswagen hätten sich von 2004 bis Ende 2013 regelmäßig mit Stahlherstellern, Schmieden und großen Systemzulieferern getroffen und sich dabei über einheitliche Preiszuschläge beim Einkauf von Langstahl ausgetauscht, begründete Kartellamtschef Andreas Mundt am Donnerstag die Entscheidung. Damit sei der Wettbewerb der Autokonzerne untereinander weitgehend ausgeschaltet worden. Langstahl kommt unter anderem in Kurbelwellen, Zahnrädern und Lenkstangen zum Einsatz.

Die Unternehmen hätten den vom Kartellamt ermittelten Sachverhalt als zutreffend anerkannt, einer einvernehmlichen Verfahrensbeendigung zugestimmt und während des Verfahrens mit den Ermittlern kooperiert, hieß es weiter. Dies sei bei der Festsetzung der Strafgelder berücksichtig worden.

BMW und Daimler erklärten, sie akzeptierten die Bußgelder. Auf BMW entfallen nach Unternehmensangaben 28 Millionen Euro, auf Daimler 23,5 Millionen Euro. Volkswagen erklärte, der Konzern begrüße den einvernehmlichen Abschluss des Verfahrens und die dadurch gewonnene Rechtssicherheit.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039