Reuters

Bewegung in Chemie-Tarifverhandlungen

21.11.2019
um 14:57 Uhr

Frankfurt (Reuters) - In den Tarifverhandlungen für die rund 580.000 Beschäftigten der deutschen Chemieindustrie stehen die Zeichen auf Einigung.

"Es kommt ein Stück weit Bewegung rein", sagte der Verhandlungsführer der Chemiegewerkschaft IG BCE, Ralf Sikorski, am Donnerstag zum Auftakt der zweiten bundesweiten Tarifrunde in Wiesbaden. "Wir drängen darauf, dass wir jetzt an Lösungen arbeiten." Sikorski setzt auf eine Einigung am Freitagmittag. In der ersten Runde hatten die Arbeitgeber kein konkretes Angebot auf den Tisch gelegt.

Die IG BCE will neben einer spürbaren Erhöhung der Löhne durchsetzen, dass die Arbeitgeber jährlich 1000 Euro auf ein tariflich abgesichertes persönliches "Zukunftskonto" für jeden Mitarbeiter einzahlen. Über das Geld sollen die Beschäftigten individuell verfügen können, etwa indem sie es in Freizeit umwandeln oder für die Altersvorsorge verwenden. Die Gewerkschaft fordert zudem eine vom Arbeitgeber finanzierte Pflege-Zusatzversicherung sowie mehr Qualifizierungsangebote für die Digitalisierung. Der Arbeitgeberverband BAVC erklärte, einen Abschluss werde es nur geben, wenn die Gewerkschaft ihre Ansprüche herunterschraube.

Die zweite Bundesrunde der Verhandlungen in Wiesbaden startete am Donnerstag. Die Gespräche sind auf zwei Tage angelegt. In der letzten Tarifrunde hatten Arbeitgeber und IG BCE im Schnitt Einkommenserhöhungen im Gesamtvolumen von 4,6 Prozent für 15 Monate vereinbart.

(Reporterin: Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1232 oder 030-2888 5168.)