Reuters

Merz - CDU trifft Entscheidungen erst Ende 2020

22.11.2019
um 15:27 Uhr

Leipzig (Reuters) - Die CDU wird ihre Grundsatzentscheidung über ihre künftige Aufstellung nach Ansicht von Friedrich Merz erst im Dezember 2020 treffen.

Nachdem die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer auf dem Parteitag in Leipzig die Machtfrage gestellt hatte, ging der Vizevorsitzende des Wirtschaftsrates in seiner Rede nicht darauf ein. "Nein, nicht dieser Parteitag wird die endgültigen Entscheidungen bringen", sagte er, ließ allerdings offen, ob er damit die Personalentscheidung über einen Unions-Kanzlerkandidaten oder das Grundsatzprogramm der Partei meinte. "Wir sind am Anfang dieses Prozesses und ganz gewiss nicht am Ende", sagte Merz, der vor dem Parteitag massive Kritik an der Bundesregierung geäußert hatte. Ihm werden Ambitionen nachgesagt, Kanzlerkandidat der Union zu werden.

Der frühere CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende untermauerte seinen Anspruch, in der CDU an führender Position mitarbeiten zu wollen. "Wenn Sie wollen, dass ich dabei sind, dann bin ich dabei", betonte er. Es gehe nicht um ihn "oder gar um irgendwelche niederen Motive, die mir unterstellt werden", fügte Merz hinzu. Er lobte die Rede der CDU-Vorsitzenden als "kämpferisch, mutig und nach vorne weisend". Zugleich widersprach er Kramp-Karrenbauers Kritik an der rechtskonservativen Gruppierung Werteunion. Solange Personen oder Gruppen auf dem Boden der CDU-Werte stünden, dürften sie nicht ausgegrenzt werden, mahnte Merz. Zugleich setzte er sich von der SPD ab. "Die Sozialdemokraten sind strukturell illoyal", sagte er mit Blick auf die Wahl einer neuen SPD-Spitze. "Wir sind loyal zu unserer Vorsitzenden."