Bangalore (Reuters) - Der starke Dollar und der Verkauf von Tochterunternehmen hat den Umsatz des weltgrößten IT-Servicekonzerns IBM überraschend stark einbrechen lassen.
Besonders die Geschäfte in China waren betroffen, erklärte Big Blue am Montag nach Börsenschluss in New York. Mit einem Rückgang von fast 14 Prozent fiel der Gesamtumsatz nicht nur das 14. Mal in Folge, sondern lag auch das fünfte Quartal hintereinander unter den Erwartungen der Experten. Zudem strich das Unternehmen die Gewinnprognose für 2015 zusammen. Im nachbörslichen Handel wurde IBM dafür von den Anlegern abgestraft: Seine Aktie verlor zeitweilig um 5,6 Prozent.
Der Umsatz im dritten Quartal fiel auf 19,3 Milliarden Dollar, während von Reuters befragte Analysten im Schnitt mit 19,6 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Ohne Währungseffekte und den Einfluss der Verkäufe von Unternehmensteilen lag der Rückgang bei einem Prozent. In China ging der Umsatz im Quartal um 17 Prozent zurück. IBM erzielt mehr als die Hälfte seines Gesamtumsatzes im Ausland.
Der Gewinn aus dem fortgeführten Geschäft lag bei 2,96 Milliarden Dollar nach 3,46 Milliarden im Vorjahr. Ohne Sondereffekte betrug er 3,34 Dollar je Aktie und damit mehr als die von den Experten erwarteten 3,30 Dollar. Für das Gesamtjahr sagt IBM nun einen Gewinn zwischen 14,75 und 15,75 Dollar je Aktie voraus. Bisher lag der Ausblick bei 15,75 bis 16,50 Dollar. Analysten gehen im Schnitt von 15,68 Dollar aus.
International Business Machines versucht ähnlich wie seine Rivalen Oracle und Microsoft, sich im Cloud-Geschäft stärker aufzustellen. Der Konzern folgt damit dem Trend weg von klassischer Software hin zu Anwendungen, die auf Servern fernab vom Kunden laufen. Hier sind Unternehmen wie Salesforce und Amazon besonders stark. Um sein Ziel zu erreichen, trennt sich IBM von weniger profitablen Sparten wie Registrierkassen oder billigeren Servern.