Reuters

Trübe Aussichten für Chemiebranche - Nachfrage bleibt verhalten

03.12.2019
um 11:22 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Chemieindustrie steht auch 2020 vor einem schwierigen Jahr.

"Zurzeit erwarten unsere Unternehmen auch für die kommenden Monate keine Verbesserung ihrer Geschäfte", sagte der Präsident des Branchenverbands VCI, Hans Van Bylen, am Dienstag in Frankfurt. "Die geringe wirtschaftliche Dynamik wird sich noch weit ins kommende Jahr ziehen." Die Nachfrage der heimischen Kunden bleibe verhalten und auch von den Auslandsmärkten dürften keine starken Impulse für eine Trendwende kommen. Für 2020 prognostiziert der VCI einen Anstieg der chemisch-pharmazeutischen Produktion von 0,5 Prozent, der allerdings alleine von einem erwartet Wachstum im Pharmageschäft getragen wird. Bei stagnierenden Preisen wird von einem Umsatzplus der Branche von 0,5 Prozent auf rund 194 Milliarden Euro ausgegangen.

Für 2019 senkte der Verband zum vierten Mal seine Produktionsprognose und rechnet nun mit einem Rückgang um 7,5 (bislang sechs) Prozent. Dazu trägt neben dem schwierigen konjunkturellen Umfeld auch ein statistischer Sondereffekt im Pharmabereich bei. Dort war die Produktion im Vorjahreszeitraum durch die hohe Nachfrage eines Blockbuster-Medikaments eines einzelnen Pharmaunternehmens stark aufgebläht worden. Der Umsatz in Deutschlands drittgrößtem Industriezweig nach der Autobranche und dem Maschinenbau dürfte um fünf Prozent auf rund 193 Milliarden Euro sinken. Die Preise sollten um ein Prozent steigen.

VCI-Präsident Hans Van Bylen wird Ende März 2020 sein Amt niederlegen, da er zum Jahresende auch als Vorstandschef bei Henkel ausscheidet. Ihm soll Evonik-Chef Christian Kullmann folgen, der bereits seit 2017 Vizepräsident des Verbands ist.

BASF SE

WKN BASF11 ISIN DE000BASF111

Evonik Industries AG

WKN EVNK01 ISIN DE000EVNK013

Henkel AG & Co. KGaA

WKN 604843 ISIN DE0006048432

Lanxess AG

WKN 547040 ISIN DE0005470405