Reuters

Siemens Healthineers will in neue Märkte vordringen

10.12.2019
um 13:22 Uhr

München (Reuters) - Die Medizintechnik-Sparte von Siemens will von den Einsparungen und der Personalknappheit im Gesundheitswesen profitieren.

Siemens Healthineers wolle "sowohl in den bestehenden Märkten weiter wachsen als auch in angrenzende vorstoßen sowie neue Märkte schaffen", sagte Vorstandschef Bernd Montag am Dienstag auf einer Investorenkonferenz in London. Neue Märkte entstünden etwa durch die Fernbedienung von Computer- oder Magnetresonanztomografen, wenn kein medizinisches Personal vor Ort sei, sagte Vorstandsmitglied Christoph Zindel. Aber auch die Steuerung von Operationen über hunderte von Kilometern sei keine Zukunftsmusik mehr.

In diesem und den nächsten Jahren muss Siemens Healthineers die Anlaufschwierigkeiten des neuen Labordiagnostik-Systems "Atellica" durch ein verstärktes Wachstum in den beiden anderen Sparten, Imaging (Röntgen, MRT) und Advanced Therapies (unter anderem Operationsroboter) wettmachen. Konzernweit rechnet die Siemens-Tochter im laufenden Geschäftsjahr 2019/20 (per Ende September) mit einem vergleichbaren Umsatzzuwachs von fünf bis sechs Prozent, wie Finanzvorstand Jochen Schmitz bekräftigte. "In der Diagnostik werden wir auch das untere Ende davon nicht schaffen", räumte er ein.

In den folgenden zwei Jahren sollen Zuwächse von rund fünf Prozent bei Imaging und von bis zu neun Prozent bei Advanced Therapies das Wachstum tragen. Insgesamt soll der Umsatz dann um fünf Prozent pro Jahr wachsen. Bis auch die Diagnostik-Sparte auf diese Größenordnung und auf eine operative Umsatzrendite von rund 15 Prozent kommt, dürfte es aber bis 2024 dauern. 2019/20 werde die Marge in der Sparte noch einmal leicht abbröckeln.

Siemens AG

WKN 723610 ISIN DE0007236101