Reuters

EZB - Euro-Wirtschaft wächst kommendes Jahr etwas langsamer als 2019

12.12.2019
um 15:07 Uhr

Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet für 2020 mit etwas weniger Wachstum in der Währungsunion als im zu Ende gehenden Jahr.

Das Bruttoinlandsprodukts dürfte dann mit 1,1 Prozent langsamer zulegen als im September mit 1,2 Prozent prognostiziert, wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Vorhersagen der Notenbank-Ökonomen hervorgeht. Für 2019 wurde die Prognose dagegen von 1,1 auf 1,2 Prozent angehoben. 2021 und 2022 soll es jeweils zu einem Plus von 1,4 Prozent reichen.

"Es gibt erste Anzeichen für eine Stabilisierung", sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. "Die anhaltende Schwäche des internationalen Handels in einem Umfeld anhaltender globaler Unsicherheiten belastet die europäische Industrie aber weiter." Das dämpfe das Wachstum der Investitionen. Die Risiken hätten zuletzt aber etwas abgenommen. Dienstleister und Baubranche erwiesen sich bislang als widerstandsfähig. Die steigende Beschäftigung und Lohnzuwächse stützten den Konsum.

Die EZB geht weiterhin davon aus, ihr Inflationsziel in den nächsten Jahren zu verfehlen. Im kommenden Jahr dürfte die Teuerungsrate bei 1,1 (bisher: 1,0) Prozent liegen, 2021 bei 1,4 (1,5) Prozent und 2022 bei 1,6 Prozent. Im zu Ende gehenden Jahr sollen es 1,2 Prozent sein. Die Währungshüter peilen als optimalen Wert für die Wirtschaft eine Inflationsrate von knapp unter zwei Prozent an. Diese Zielmarke wird allerdings bereits seit längerem verfehlt.

Die Euro-Wächter veröffentlichen vier Mal im Jahr Konjunktur- und Inflationsprognosen ihrer Volkswirte. Sie sind stets ein wichtiger Faktor für die geldpolitischen Entscheidungen der Euro-Wächter. Im Juni und Dezember werden sie gemeinsam von den Volkswirten der EZB und der Euro-Notenbanken erstellt.