Reuters

Kanadas designierter Premier kündigt Ende der Syrien-Einsätze an

21.10.2015
um 07:41 Uhr

Ottawa/Washington (Reuters) - Der designierte neue Ministerpräsident von Kanada, Justin Trudeau, hat nach seinem Wahlsieg das Ende der Luftangriffe seines Landes auf die Extremisten-Miliz Islamischer Staat in Syrien angekündigt.

Er habe dies US-Präsident Barack Obama bereits mitgeteilt, sagte Trudeau am Dienstag. "Er versteht meine Verpflichtungen, was das Ende des Kampfeinsatzes angeht", sagte der liberale Politiker. Kanada werde weiter humanitäre Hilfe leisten und bei der Ausbildung helfen. Trudeau hatte am Montag die Parlamentswahl gewonnen. Im Wahlkampf hatte er ein Ende der kanadischen Beteiligung an den Bombardements versprochen.

Der Sieg des 43-Jährigen könnte auch für die US-Rüstungsindustrie Folgen haben. Im vergangenen Monat kündigte Trudeau an, eine von ihm geführte Regierung werde keine F-35 Kampfflugzeuge von Lockheed Martin kaufen. Aus US-Regierungs- und -Industriekreisen verlautete am Dienstag, nun könne sich Boeing Hoffnungen machen, seine F/A-18 Jets an die nördlichen Nachbarn verkaufen zu können. Dem US-Militär zufolge kostet eine F-35 gegenwärtig 108 Millionen US-Dollar pro Stück, während eine F/A-18 mit 60 Millionen zu Buche schlägt. Kanada muss seine veralteten CF-18 Kampfflugzeuge ersetzen.

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058

Lockheed Martin Corp.

WKN 894648 ISIN US5398301094