Reuters

Strompreise ziehen weiter an - Gas wird zum Teil günstiger

03.01.2020
um 12:07 Uhr

Düsseldorf/Frankfurt (Reuters) - Die Verbraucher in Deutschland müssen für Strom immer tiefer in die Tasche greifen.

Die Preise haben nach einer Erhebung des Internet-Vergleichportals Verivox im Januar ein Rekordhoch erreicht. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4000 Kilowattstunden zahle inklusive Grundgebühr erstmals 1200 Euro. Im Vergleich zum Januar 2019 sei dies ein Anstieg um 4,1 Prozent, erläuterte ein Experte des Unternehmens, zu dessen Geschäft der Anbieterwechsel gehört. Für Januar und Februar hätten 497 von 800 regionalen Versorgern Preiserhöhungen im Schnitt von sechs Prozent angekündigt.

Bereits im vergangenen Jahr hätten viele Stromversorger an der Preisschraube gedreht und dies vor allem mit gestiegenen Beschaffungskosten begründet, berichtete Verivox. Zum Jahreswechsel wirkten sich auch die höheren Netzentgelte und die gestiegene Umlage zur Förderung des Ökostroms (EEG-Umlage) aus. Die Ökostromumlage steigt um 5,5 Prozent auf 6,756 Cent je Kilowattstunde.

Bei den Gaspreisen sei die Entwicklung weniger dramatisch. Ein Musterhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden müsse 1206 Euro hinblättern. Im Vergleich zum Januar 2019 sei dies ein Plus von 0,8 Prozent. Die Großhandelspreise seien im gleichen Zeitraum um rund ein Drittel gesunken, so dass die Anbieter mit günstigeren Tarifen neue Kunden werben könnten. Für Januar und Februar hätten 44 Grundversorger Preiserhöhungen von im Schnitt vier Prozent angekündigt. Gleichzeitig hätten jedoch 35 regionale Anbieter ihre Preise um vier Prozent gesenkt.

EnBW Energie Baden-Württemberg AG

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RWE AG

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WKN 157770 ISIN CH0014786500