Reuters

Bankenverband hofft auf Schwung durch deutsche EU-Ratspräsidentschaft

09.01.2020
um 12:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Die Privatbanken setzen große Hoffnungen in die EU-Ratspräsidentschaft Deutschlands im zweiten Halbjahr 2020.

"Deutschland muss hier seiner Verantwortung gerecht werden", sagte Ko-Hauptgeschäftsführer Christian Ossig vom Branchenverband BdB mit Blick auf die Finanzindustrie am Donnerstag in Berlin. "Was Europa braucht, ist Führung." Viele Themen rund um die Kapitalmarkt- und Bankenunion würden seit Jahren diskutiert. "Wir müssen in 2020 umsetzen." Der zweite BdB-Hauptgeschäftsfürher Andreas Krautscheid ergänzte, Deutschland müsse mehr als nur moderieren. "Wir glauben, dass die Bundesregierung eine Superchance hat, ganz wichtige Binnenmarktthemen voranzubringen."

Der Bundesverband deutschen Banken (BdB) kritisierte erneut die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Die negativen Zinsen seien schleichendes Gift für die Institute, betonte Ossig. Die schwedische Zentralbank zeige aber, dass hier ein Umdenken möglich sei. Dennoch erwarte der BdB für 2020 noch keinen Ausstieg aus den Negativzinsen in der Euro-Zone.

BDB-Präsident Hans-Walter Peters hatte bereits betont, die Institute rechneten auch 2020 mit Gegenwind. "Die Herausforderungen für die Banken bleiben extrem hoch", sagte Peters am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. "Die Niedrigzinsen werden bleiben - das ist keine Frage." Er betonte, dass sich etwa die Geschäftsmodelle auf die Digitalisierung ausrichten müssten. "Jeder ist aufgefordert jetzt auch zu sehen, dass wir in das digitale Zeitalter gehen."

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