Reuters

Erneut Proteste gegen Rentenpläne in Frankreich - Häfen blockiert

16.01.2020
um 16:12 Uhr

Paris (Reuters) - In Frankreich haben die Gewerkschaften ihre Proteste gegen die von Präsident Emmanuel Macron geplante Rentenreform fortgesetzt.

Die Beteiligung fiel beim 43. Protesttag allerdings vergleichsweise gering aus. Nur zehn Prozent der Beschäftigten des staatlichen Bahnbetreibers SNCF waren mit von der Partie, während es Anfang Dezember noch mehr als jeder zweite Mitarbeiter war. Dennoch kam es am Donnerstag zu teils erheblichen Störungen. Im Fährbetrieb nach Großbritannien wurden Verspätungen gemeldet, mindestens 20 mit Getreide beladene Frachter mussten in den Häfen bleiben. "Es ist nie zu spät, eine Regierung zum Einlenken zu zwingen", sagte Philippe Martinez, Chef der Gewerkschaft CGT.

Macron will Frankreichs veraltetes Rentensystem vereinfachen, das mehr als 40 verschiedene Pensionskassen umfasst. Dabei variieren Renteneintrittsalter und Pensionsleistungen. So können beispielsweise Bahnangestellte wesentlich früher in Rente gehen als andere Beschäftigte. Macron hält das System für unfair und zu teuer. Er will auf Rentenpunkte umstellen, die für alle Franzosen gleichermaßen gelten sollen.