Reuters

Taliban zeigen sich offen für zehntägige Feuerpause

17.01.2020
um 09:17 Uhr

Kabul/Peschawar (Reuters) - Die radikal-islamischen Taliban streben offenbar eine zehntägige Feuerpause im Kampf gegen US-Truppen in Afghanistan an.

Sollte eine Verständigung mit den Amerikanern auf die Waffenruhe gelingen, könnten sich daran Verhandlungen in Deutschland mit der von den USA unterstützten Regierung in Kabul über einen dauerhaften Frieden anschließen, sagten zwei mit den Vorgängen vertraute Personen zu Reuters. Vergangenen Mittwoch und Donnerstag hatten Unterhändler der USA und der Islamisten in Doha in Katar nach offiziellen Taliban-Angaben vom Freitag erneut Wege zur Beendigung der seit 18 Jahren andauernden Kämpfe ausgelotet. Weder vom US-Außenministerium noch von der afghanischen Regierung gab es dazu zunächst eine Stellungnahme.

Die Vereinigten Staaten hatten die Friedensgespräche mit den Taliban nach einem Angriff auf einen US-Stützpunkt im vergangenen Dezember auf Eis gelegt. Ein Taliban-Kommandeur sagte Reuters nun mit Blick auf jüngste Gespräche, die USA hätten die meisten Bedingungen für eine Feuerpause erfüllt. Ein Abkommen könne "sehr bald" unterzeichnet werden. Dann könnten auch Verhandlungen mit der afghanischen Regierung in Deutschland beginnen. Außerdem würden die Angriffe auf Regierungstruppen zurückgefahren. Bislang hatten die Taliban direkte Gespräche mit der Kabuler Regierung abgelehnt, die sie als Marionette der USA betrachten.