Reuters

Verdi - Real-Käufer müssen Beschäftigung nachhaltig sichern

24.01.2020
um 14:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Kurz vor der Entscheidung des Handelskonzerns Metro über einen Verkauf der Supermarktkette Real an Investoren pocht die Gewerkschaft Verdi auf eine nachhaltige Beschäftigungssicherung.

"Wir verlangen, dass sie ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden", sagte die im Verdi-Bundesvorstand für den Handel zuständige Stefanie Nutzenberger am Freitag nach Gesprächen im Bundesarbeitsministerium über die Zukunft Reals. Das Ministerium habe zugesagt, alle Möglichkeiten zu prüfen, wie die Interessen der Beschäftigten gewahrt werden könnten. An erster Stelle stünden aber Metro und die Erwerber in der Pflicht für die Kette mit ihren rund 34.000 Beschäftigten und über 270 Filialen.

Metro-Chef Olaf Koch verhandelt mit einem Konsortium aus den Investoren X+Bricks sowie SCP Group über einen Verkauf Reals. Bis Ende des Monats will er die Transaktion in trockene Tücher bringen. Die beiden Investoren wollen den Löwenanteil der Real-Filialen nach einer Übernahme an Wettbewerber wie Kaufland oder Edeka weiterreichen. Die Arbeitnehmer hatten immer wieder eindringlich vor einem Kahlschlag im Zusammenhang mit dem Verkauf gewarnt. Es drohten "signifikante Einschnitte", hatte Real-Gesamtbetriebsratschef Werner Klockhaus gesagt. "Die Beschäftigten und ihre Familien sind wegen möglicher Entlassungen und Filialschließungen extrem verunsichert", beklagte Nutzenberger. "Unternehmen dürfen sich nicht einfach aus der Verantwortung stehlen."