Reuters

Razzia wegen Insiderhandels bei Grammer-Übernahme

11.02.2020
um 14:42 Uhr

München (Reuters) - Bei der Übernahme des Autozulieferers Grammer durch seinen chinesischen Partner sollen sich fünf Börsianer illegal Insiderwissen für Aktiengeschäfte zunutze gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt wirft den Tatverdächtigen im Alter zwischen 35 und 70 Jahren vor, "Insiderinformationen zum Stand von Übernahmegesprächen gewinnbringend für den Aktien- und Derivatehandel verwendet zu haben". Zudem haben die Ermittler einen "Tippgeber" im Visier, der die Insiderinformationen weitergegeben habem soll. Deshalb seien am Dienstag insgesamt 16 Objekte in der Region Frankfurt, in Bayern und in Berlin von 60 Beamten durchsucht worden. Den Namen des Unternehmens nannte die Staatsanwaltschaft nicht.

Ein Grammer-Sprecher bestätigte aber, dass die Zentrale es Zulieferers im ostbayerischen Amberg in dieser Angelegenheit durchsucht worden sei. Dem Unternehmen und drei ehemaligen Vorständen werfen die Ermittler vor, den Kapitalmarkt zu spät über den Stand der Übernahme durch den chinesischen Autozulieferer Ningbo Jifeng im Jahr 2018 informiert zu haben. "Wir haben uns an alle Börsenregeln gehalten", betonte dagegen der Firmensprecher. Grammer kooperiere voll mit den Ermittlungsbehörden.

Grammer AG

WKN 589540 ISIN DE0005895403