Reuters

DIW fordert schärfere Klimaziele und schnelleren Kohle-Ausstieg

13.02.2020
um 14:02 Uhr

Berlin (Reuters) - Die deutschen Klimaziele stehen einer Studie zufolge nicht im Einklang mit weltweiten Vorgaben und werden mit den beschlossenen Instrumenten ohnehin nicht erreicht.

"Die Klimaschutzziele für Deutschland müssen deutlich verschärft werden", heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Umweltorganisation BUND. 2030 müsse die CO2-Einsparung gegenüber 1990 um 10 bis 15 Prozentpunkte stärker ausfallen als die bisher angepeilten 55 Prozent. Aber auch diese Vorgabe werde mit dem Kohleausstiegsplan und den Vorgaben zum Ausbau von Sonne und Wind verfehlt.

Das DIW kritisiert, dass die Empfehlungen der Kohlekommission der Regierung von dieser in entscheidenden Punkten nicht umgesetzt worden seien. Dies führe dazu, dass zwischen 2020 und 2040 rund 134 Millionen Tonnen CO2 mehr ausgestoßen würden. Hauptgrund sei die verspätete Abschaltung von Braunkohlemeilern. Zudem wirke sich aus, dass das Steinkohle-Kraftwerk Datteln entgegen den Empfehlungen doch ans Netz gehen solle. Insgesamt muss laut DIW der Kohleausstieg schon bis 2030 statt erst 2038 abgeschlossen sein, damit Deutschland im Einklang mit den internationalen Klimazielen stehe.

Auf der anderen Seite müsse aber auch der Ausbau der erneuerbaren Energien beschleunigt werden. Das Ziel eines Anteils von 65 Prozent am Stromverbrauch bis 2030 sei zu niedrig und werde nach derzeitigem Stand auch nicht erreicht. Das DIW geht von maximal 49 Prozent aus. Nötig wäre jedoch ein Anteil von 75 Prozent.

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