Reuters

Assad will Offensive trotz türkischem Widerstand fortsetzen

17.02.2020
um 18:57 Uhr

Amman/Ankara (Reuters) - Syriens Präsident Baschar al-Assad will trotz türkischer Forderungen nach einem Waffenstillstand die Offensive gegen Rebellen fortsetzen.

"Dies ist der Auftakt zu ihrer endgültigen Niederlage", sagte Assad am Montag in einer vom Fernsehen übertragenen Ansprache mit Blick auf jüngste Geländegewinne im Kampf gegen die Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten des Landes. Vertreter der türkischen Regierung pochten dagegen bei Gesprächen mit russischen Regierungsmitarbeitern in Moskau auf einen Stopp der Kämpfe. Die Türkei unterstützt bestimmte Rebellengruppen in Idlib, während Russland und der Iran mit Assad verbündet sind.

Nach Abgaben der Vereinten Nationen sind in den vergangenen vier Tagen 40.000 Menschen vor den Kämpfen in Idlib geflohen. Seit Beginn der Offensive im vergangenen Jahr sind demnach 875.000 Zivilisten - meistens Frauen und Kinder - aus der Region geflohen. Die syrischen Truppen werden von der russischen Luftwaffe und Milizen unter Kontrolle des Iran unterstützt. Die Türkei hat Truppen in den Norden Syriens verlegt und droht der syrischen Armee in Falle von Angriffen mit Vergeltung. Die Armee Assads kontrolliert eigenen Angaben zufolge mittlerweile weite Teile der Gebiete um Aleppo im Nordwesten des Landes.

Am Dienstag wollen die Vertreter Russlands und der Türkei in Moskau die Verhandlungen über eine Feuerpause fortsetzen. Am Wochenende konnte bei einem Telefonat zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dessen türkischem Kollegen Recep Tayyip Erdogan sowie auch bei einem Treffen der Außenminister beider Länder keine Einigung erzielt werden.