Reuters

Telekom-Chef sieht US-Milliardenfusion in greifbarer Nähe

19.02.2020
um 10:47 Uhr

Bonn (Reuters) - Die milliardenschwere Fusion der Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint ist Telekom-Chef Tim Höttges zufolge in greifbare Nähe gerückt.

Der Konzern habe die Pläne bisher durch alle Genehmigungsverfahren bekommen, sagte Höttges am Mittwoch in Bonn. Das neue Unternehmen werde den US-Konkurrenten AT&T und Verizon die Stirn bieten können. Die neue T-Mobile US werde nach aktuellem Stand rund 140 Millionen Kunden haben. "Damit sind wir auf Augenhöhe und greifen weiter an", kündigte Höttges an. Bei der Marktkapitalisierung käme das neue Unternehmen derzeit auf knapp 120 Milliarden Dollar, bei Verizon seien es 242 Milliarden Dollar. Bis zu den US-Konkurrenten bestehe damit eine Lücke von rund 120 Milliarden Dollar: "Ich sehe keinen Grund, warum man die nicht deutlich verkleinern könnte."

Der Konzern hatte die wichtigsten Hürden für den im April 2018 angekündigten Zusammenschluss in Übersee aus dem Weg geräumt. Zuletzt hatte ein US-Gericht Klagen mehrerer Bundesstaaten gegen die Pläne abgeschmettert. Legen die vor Gericht unterlegenen US-Bundesstaaten keine Berufung gegen die Entscheidung ein, steht die Fusion für Telekom-Chef Höttges vor der Tür. Hoffnung machte dem Telekom-Chef dabei die Haltung des Bundesstaats New York: Die örtliche Generalstaatsanwältin, Letitia James, hatte angekündigt, nicht gegen den Richterspruch vorgehen zu wollen.

"Das ist dann die größte Fusion eines deutschen Unternehmens in den US jemals", bilanzierte Höttges. "Für mich persönlich kann ich sagen: Das war die aufregendste und größte unternehmerische Herausforderung meiner Berufslaufbahn."

AT & T Inc.

WKN A0HL9Z ISIN US00206R1023

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508

Verizon Communications Inc.

WKN 868402 ISIN US92343V1044