Reuters

Versicherer Uniqa erwartet 2020 keine großen Sprünge

20.02.2020
um 14:17 Uhr

Wien (Reuters) - Der österreichische Versicherungskonzern Uniqa dürfte nach einem Milliardenzukauf in Osteuropa beim Gewinn in diesem Jahr nach eigener Einschätzung nicht vom Fleck kommen. Trotz eines erwarteten leichten Anstiegs der Prämien werde der Gewinn vor Steuern 2020 voraussichtlich auf dem Niveau des Vorjahres bleiben, kündigte Konzernchef Andreas Brandstetter am Donnerstag an. Im abgelaufenen Jahr machten der Uniqa höhere Kosten für Personal und IT zu schaffen. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn auf 232 (2018: 243) Millionen Euro. Vor Steuern blieb er mit 296 (295) Millionen Euro stabil. Der Verkauf des Anteils an den Casinos Austria spülte einen Sondererlös von 47,4 Millionen Euro in die Kasse. Die Aktionäre können nun mit einer leicht höheren Dividende von 54 (53) Cent je Aktie rechnen.

UNIQA GLÃœCKT MILLIARDENZUKAUF IN OSTEUROPA

Nach längere Suche nach passenden Akquisitionen kam Uniqa kürzlich in ihrer Kernregion Osteuropa zu Zug. Der französische Versicherungsriesen AXA verkaufte die Töchter in Polen, Tschechien und der Slowakei an die Österreicher, die damit nach eigenen Angaben zur Nummer fünf in Zentral- und Osteuropa aufsteigen. Den Abschluss der Übernahme erwartet Brandstetter für das vierte Quartal.

Der eine Milliarde Euro teure Zukauf bringe fünf Millionen Neukunden und 800 Millionen Euro Mehrprämie. "Die Expansion ist ein Wachstumsschub für die Gruppe", sagte Brandstetter. "Wir investieren in drei Wachstumsmärkte Osteuropas, die insgesamt über 50 Millionen Einwohner haben und die im Laufe der letzten Jahre wirtschaftlich viel stärker als Österreich gewachsen sind." Derzeit zählt Uniqa in Österreich rund 3,6 Millionen Kunden und weitere 6,8 Millionen in Osteuropa.

In Polen, Tschechien und die Slowakei sieht der Uniqa-Chef großes Potenzial. "In Österreich liegen die pro Kopf-Ausgaben für Versicherungen bei rund 2000 Euro pro Jahr, in diesen drei Ländern zwischen 400 und 500 Euro", sagte Brandstetter. Das zeige sich auch im Prämienwachstum. Während in Österreich für die Versicherungswirtschaft im laufenden Jahr ein Prämienplus von 1,5 Prozent erwartet werde, seien es für Polen 6,2 Prozent, Tschechien 6,8 Prozent und für die Slowakei 2,7 Prozent.

Weiter verbessern will Uniqa die für Versicherungen wichtige Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio). 2019 war sie bereits auf 96,4 (96,8) Prozent gedrückt worden.

AXA S.A.

WKN 855705 ISIN FR0000120628

Uniqa

WKN 928900 ISIN AT0000821103