Reuters

Pkw fährt in Nordhessen in Menschenmenge - Bouffier spricht von Anschlag

25.02.2020
um 07:22 Uhr

Volkmarsen (Reuters) - In Nordhessen sind am Montag zahlreiche Menschen während eines Karnevalsumzugs teils schwer verletzt worden, nachdem ein Auto in eine Menschenmenge gefahren ist.

Die Polizei wollte sich zu den Hintergründen des Vorfalls zunächst nicht äußern. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sprach aber von einem Anschlag. Er erklärte jedoch zugleich, die Hintergründe seien "bisher unklar und ich bitte darum, nicht über mögliche Motive zu spekulieren". Die Ermittler arbeiteten mit Hochdruck "an der Aufklärung dieser Gewalttat". Bei dem Vorfall im nordhessischen Volkmarsen wurden den Behörden zufolge rund 30 Menschen teilweise schwer verletzt, darunter auch Kinder.

Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt erklärte, man ermittele gegen einen 29-jährigen deutschen Staatsangehörigen wegen eines versuchten Tötungsdeliktes. Der Mann sei noch vor Ort vorläufig festgenommen worden. Er sei ebenfalls verletzt und in ärztlicher Behandlung. Zum Motiv könne man derzeit nichts sagen. Die Staatsanwaltschaft ermittle "in alle Richtungen".

Die Polizei teilte zunächst lediglich mit, eine Person sei mit einem Pkw "in den Rosenmontagsumzug in Volkmarsen gefahren". Der Fahrer sei festgenommen worden. "Wir sind mit einem großen Aufgebot vor Ort. Die Ermittlungen zu den Hintergründen laufen."

Bouffier erklärte, er sei tief betroffen "vom Anschlag" bei dem Rosenmontagszug. "Ich bin schockiert über diese schlimme Tat, durch die viele unschuldige Menschen zum Teil schwer verletzt worden sind." Er sei mit seinen Gedanken bei den Opfern und ihren Angehörigen und Freunden und wünsche allen eine schnelle und vollständige Genesung.

Die Polizei brach nach dem Vorfall alle Fastnachtumzüge in Hessen ab. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme, hieß es.