Reuters

Finanzinvestoren stecken Rekordsumme in deutsche Firmen

25.02.2020
um 11:57 Uhr

Berlin (Reuters) - Finanzinvestoren haben 2019 so viel Geld in deutsche Unternehmen gesteckt wie noch nie.

Beteiligungsgesellschaften investierten insgesamt 14,3 Milliarden Euro in knapp 1000 Firmen und damit gut ein Viertel mehr als im Vorjahr, wie der Branchenverband BVK am Dienstag mitteilte. 2017 waren es 11,7 Milliarden Euro und 2018 rund 12,0 Milliarden Euro. "Wir sind optimistisch mit Blick auf 2020", sagte Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK). "Das wirtschaftliche Umfeld zeigt sich trotz konjunktureller Bedenken und der Wirtschaftskonflikte robust." Gleichzeitig bleibe die Nachfrage nach Beteiligungskapital stabil.

Im vergangenen Jahr floss deutlich mehr Geld in Firmenübernahmen (Buy-Outs). Hier gab es ein Plus von rund 28 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Grund waren viele große Deals wie die Übernahmen des Anzeigenportals AutoScout24 durch US-Finanzinvestor Hellman & Friedman oder der Einstieg des US-Investors KKR beim Medienkonzern Axel Springer. Die Beteiligungsgesellschaften erhöhten 2019 auch ihre Ausgaben in Start-Ups auf 1,7 Milliarden Euro. "Allerdings ist der Abstand zu den USA oder Asien weiterhin immens", betonte BVK-Vorstandssprecherin Regina Hodits. "Zudem sind es nach wie vor ausländische Venture-Capital-Gesellschaften, die das Gros der Mittel in Deutschland bereitstellen."

Bei Investoren sammelten deutsche Beteiligungsfirmen die Rekordsumme von 5,2 Milliarden Euro an frischem Geld ein. "Das Fundraising-Umfeld ist aktuell so vorteilhaft wie nie", sagte Hinrichs. Denn nicht nur international, sondern auch in Deutschland gebe es wegen der niedrigen Zinsen einen starken Zufluss vor allem von institutionellem Kapital in alternative Anlageklassen wie Private Equity und Venture Capital.

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