Reuters

Flugzeugzulieferer FACC macht sich wegen Coronavirus derzeit wenig Sorgen

26.02.2020
um 16:42 Uhr

- von Alexandra Schwarz-Goerlich und Kirsti Knolle

Wien (Reuters) - Der österreichische Luftfahrtzulieferer FACC sieht trotz drohender Einbußen für Fluggesellschaften durch das Coronavirus derzeit keine Beeinträchtigung für seine Geschäfte.

"Aus heutiger Sicht sehen wir das nicht", sagte Konzernchef Robert Machtlinger am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Seit zwei Wochen laufe die Fertigung in China wieder auf sehr hohem Niveau. Etwa zehn Prozent der Mitarbeiter seien noch nicht wieder im Unternehmen. "Die halten sich an die Quarantäne-Regeln, werden aber in den nächsten Wochen sukzessive wieder kommen", sagte Machtlinger.

Der Konzern mit Sitz im oberösterreichischen Ried, hinter dem mehrheitlich der staatliche chinesische Rüstungskonzern AVIC steht, entwickelt und produziert Flugzeuginnenausstattungen und Verkleidungsteile für Rumpf und Triebwerk aller großen Flugzeughersteller. Mit Airbus machen die Österreicher rund die Hälfte ihres Umsatzes, mit Boeing rund ein Viertel. Airbus hatte zuletzt trotz der Coronavirus-Epidemie die Prognosen zum Luftverkehrswachstum bestätigt.

Dem FACC-Chef zufolge läuft auch die Zulieferung in China durch europäische und amerikanische Anbieter sowie der Schiffstransport von China nach Europa reibungslos. "Wir haben einen Warenbestand von knapp zwei Monaten und es wird auch laufend angeliefert - also wir haben überhaupt keine Engpässe". Auch einen Nachfrage-Einbruch bei den Fluggesellschaften befürchtet Machtlinger nicht. "Kurzfristig sehe ich das nicht, weil einfach der Bedarf vorhanden ist. Die Airlines brauchen die Flugzeuge und rufen sie auch ab".

An den Zielen hält der FACC-Chef daher fest. Bei einem jährlichen Umsatzwachstum von fünf Prozent soll die operative Marge (Ebit-Marge) bis 2023 auf acht bis zehn Prozent gesteigert werden, nach zuletzt 5,2 Prozent.

Airbus SE

WKN 938914 ISIN NL0000235190

Boeing Co.

WKN 850471 ISIN US0970231058