Reuters

Deutsche Reisebranche blickt wegen Coronavirus vorsichtig nach vorn

27.02.2020
um 10:52 Uhr

Frankfurt/Berlin (Reuters) - Die Reisebranche gibt sich wegen der Ausbreitung des Coronavirus vorsichtig für die laufende Geschäfte.

"Wir sehen uns einem herausfordernden Jahr gegenüber", sagte der Präsident des Deutschen Reiseverbands (DRV), Norbert Fiebig, am Donnerstag in Frankfurt. Auch wenn die Pauschalreise weiter bei Urlaubern noch sehr beliebt sei, seien die Nachwirkungen der Insolvenz des Reiseveranstalter Thomas Cook noch nicht vollständig ausgestanden. Die Deutschen seien zwar in Urlaubslaune. "Allerdings ist heute nicht abschätzbar, inwieweit sich die Situation rund um das Coronavirus weiter entwickelt und wie sich dies auf das Buchungs- und Reiseverhalten der Deutschen auswirken wird." Dennoch sei er zuversichtlich, was das laufende Jahr angehe.

Die Ausbreitung des Virus nicht nur in Asien, sondern zuletzt auch verstärkt in Europa und in Deutschland sorgt bei Fluglinien für spürbare Ausfälle. Die Lufthansa hat bereits ein Sparpaket angekündigt. Auch die Kreuzfahrtbranche mit Anbietern wie TUI dürfte Gegenwind spüren, da mehrere Schiffe jüngst wegen des Coronavirus unter Quarantäne lagen und Passagiere nicht von Bord gehen durften.

Im Reisejahr 2018/19 gaben die Deutschen laut DRV für ihren Urlaub insgesamt 98,1 Milliarden Euro aus und damit 3,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen sogenannten "Greta-Effekt" habe es nicht gegeben, sagte Fiebig mit Blick auf die Klimaschützerin Greta Thunberg, die sich gegen Flugreisen ausspricht. Die Buchungen für den Winter 2019/2020 und den kommenden Sommer lägen derzeit drei Prozent unter dem Niveau vor einem Jahr.

LUFTHANSA AG VNA O.N.

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