Reuters

Coronavirus stimmt Maschinenbauer noch skeptischer

12.03.2020
um 10:07 Uhr

Düsseldorf (Reuters) - Für den als Rückgrat der deutschen Wirtschaft geltenden Maschinenbau mit über einer Million Beschäftigten sieht es wegen des grassierenden Coronavirus noch schlechter aus als erwartet.

Der Branchenverband VDMA senkte am Donnerstag seine Prognose für 2020 und erwartet nun einen Rückgang der Produktion um fünf Prozent statt um zwei Prozent. "Die Ausbreitung des Coronavirus wirft uns spürbar zurück", sagte VDMA-Präsident Carl Martin Welcker. Selbst wenn sich die Lage im zweiten Halbjahr entspannen sollte, seien die zusätzlichen Rückgänge in diesem Jahr nicht mehr wettzumachen.

Angesichts der Krise forderte Welcker rasche Hilfe vom Bund. Es sei zwar richtig, dass unter anderem in Betrieben Kurzarbeit schneller eingeführt werden kann. "Aber die neuen Kurzarbeitsregelungen müssen selbstverständlich für alle Betriebe gelten. Der Maschinenbau wurde hier bisher vergessen", sagte er. "Viele Unternehmen kämpfen seit Monaten mit Unterauslastung und brauchen dringend eine praktikable Lösung für eine Verlängerung der Kurzarbeit, die nicht zuletzt aufgrund der Pandemie notwendig ist." Zudem forderte Welcker, eine zinslose Stundung fälliger Steuerzahlungen, eine Ausweitung des Verlustrücktrags und nennenswerte Abschreibungserleichterungen.

Der Boom im deutschen Maschinenbau verlor bereits im Jahr 2018 wegen der geopolitischen Unwägbarkeiten und Handelssanktionen an Fahrt. Die Auftragsbücher wurden im vergangenen Jahr immer dünner. Insgesamt sanken die Bestellungen im vergangenen Jahr um neun Prozent. Dabei lag das Minus im In- und Ausland mit neun Prozent gleichauf.

DMG Mori AG

WKN 587800 ISIN DE0005878003

GEA Group AG

WKN 660200 ISIN DE0006602006

thyssenkrupp AG

WKN 750000 ISIN DE0007500001