Reuters

Osram zieht Prognose zurück - Kurzarbeit und Schließungen

18.03.2020
um 18:17 Uhr

München (Reuters) - Die Schließungen von Automobilfabriken in ganz Europa im Zuge der Corona-Krise trifft auch den Zulieferer Osram.

Der Münchner Lichtkonzern zog am Mittwoch seine Umsatz- und Gewinn-Prognosen für das laufende Geschäftsjahr zurück. Osram macht mit der Autoindustrie mehr als 50 Prozent seines Umsatzes. Betroffen ist neben dem Scheinwerfer-Geschäft auch die Sparte Optische Halbleiter. Zahlreiche Autobauer, darunter Volkswagen und Daimler, haben die Produktion eingestellt, nachdem die Lieferketten in Europa teilweise unterbrochen sind. Osram zieht nun nach eigenen Angaben ebenfalls "konkret in Betracht, Kurzarbeit an besonders betroffenen Standorten anzuordnen sowie eigene Produktionsstätten vorübergehend zu schließen".

Bisher hatte das Unternehmen für das Geschäftsjahr (per Ende September) einen Umsatz in einer Spanne von drei Prozent um den Vorjahreswert von 3,46 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) sollte sich auf neun bis elf (2018/19: 8,9) Prozent verbessern.

Die Streichung der Prognose könnte ein weiterer Rückschlag für den österreichischen Sensor-Spezialisten AMS sein, der Osram übernehmen will. Er ist gerade dabei, 1,65 Milliarden Euro bei seinen Aktionären einzusammeln. Der Kurs der AMS-Aktie ist jedoch zuletzt unter die 9,20 Schweizer Franken gefallen, die die neuen Aktien kosten sollen. Für AMS-Anteilseigner oder neue Investoren ist es damit unattraktiv, diese zu zeichnen. Die Bezugsrechte fielen am Mittwoch um 61 Prozent auf 0,25 Franken. AMS selbst hatte seine Prognosen für das erste Quartal erst vor einer Woche bestätigt. Der AMS-Großkunde Apple hat allerdings seine Läden außerhalb Chinas wegen des Coronavirus geschlossen.

AMS-OSRAM AG

WKN A118Z8 ISIN AT0000A18XM4

MERCEDES-BENZ GRP NA O.N.

WKN 710000 ISIN DE0007100000

OSRAM LICHT AG NA O.N.

WKN LED400 ISIN DE000LED4000

VOLKSWAGEN AG VZO O.N.

WKN 766403 ISIN DE0007664039