Reuters

Lkw-Konzern Traton hält sogar Gewinneinbruch um ein Viertel für unrealistisch

23.03.2020
um 09:32 Uhr

München (Reuters) - Der zu Volkswagen gehörende Nutzfahrzeugkonzern Traton traut sich wegen der Coronavirus-Krise keine Aussage mehr über die Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr zu.

Sogar der ohnehin erwartete Gewinneinbruch um mindestens ein Viertel erscheint dem Vorstand nicht mehr als realistische Einschätzung. Die Pandemie mache eine gesicherte Abschätzung der Absatzmärkte und der Geschäftsentwicklung für das laufende Jahr unmöglich, erklärte Finanzvorstand Christian Schulz am Montag. Der Konzern, der seine schwächelnde Tochter MAN ohnehin mit einem umfangreichen Stellenabbau auf Vordermann bringen will, hat wegen der Krise die Produktion in mehreren Werken gestoppt und beantragt nun in Deutschland Kurzarbeit. Neben MAN gehört auch Scania zu Traton.

Der Konzern, der am Montag seinen Geschäftsbericht für das vergangene Jahr veröffentlichte, kassierte zugleich in einer separaten Mitteilung die im Geschäftsbericht aufgestellte Prognose für das laufende Jahr. Demnach ging der Vorstand um Firmenchef Andreas Renschler bis vor Kurzem von einem leichten Rückgang von Absatz und Umsatz und einem Einbruch der operativen Umsatzrendite aus: Selbst ohne die jüngste Verschärfung der Krise erwartete Traton einen Rückgang der Marge auf 4,5 bis 5,5 Prozent, wie aus dem am 10. Februar aufgestellten Zahlenwerk hervorgeht. Im vergangenen Jahr stieg die Marge um 1,2 Punkte auf 7,0 Prozent und erreichte damit die Mitte der angepeilten Spanne von 6,5 bis 7,5 Prozent. Der Umsatz legte um vier Prozent auf 26,9 Milliarden Euro zu. Der Auftragseingang schrumpfte um sieben Prozent auf 227.200 Fahrzeuge.

MAN SE

WKN 593700 ISIN DE0005937007

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039