Reuters

Auch Frankreich stellt sich wegen Corona-Krise auf schwere Rezession ein

24.03.2020
um 11:17 Uhr

Paris (Reuters) - Frankreich stellt sich wegen der Coronavirus-Pandemie auf eine schwere Rezession ein.

Es werde einen deutlich größeren Rückgang des Bruttoinlandsproduktes als bisher gedacht geben, sagte Finanzminister Bruno Le Maire am Dienstag zu Journalisten. Zuletzt hatte die Regierung in Paris ein Minus von einem Prozent prognostiziert. Le Maire sagte, die Länder der Euro-Zone müssten viel mehr tun, um aus der wirtschaftlichen Krise herauszukommen. Die Euro-Zone sollte den Rettungsfonds ESM einsetzen.

Frankreich hat bereits eine Liste von Firmen erstellt, die womöglich auf Hilfen angewiesen sind - von Kapitalspritzen bis hin zu Verstaatlichungen. Die Unternehmen könnten sich auf die Regierung verlassen. Namen wurden nicht genannt. "Verstaatlichungen sind offenkundig das letzte Mittel, aber es ist etwas, dass wir nicht ausschließen", sagte Le Maire dem französischen Info-Radio. Er forderte Unternehmen auf, sich bei Dividenden zurückzuhalten und Rechnungen an Zulieferer pünktlich zu zahlen. Sonst werde der Staat in diesen Fällen keine Bürgschaften für Kredite aussprechen.

Die Regierung ist unter anderem bereits an Air France KLM und Renault beteiligt. Über Hilfen für die Fluglinie werde nachgedacht, so Le Maire. Hier gebe es mehr Optionen als die Verstaatlichung. Auch die Autobranche werde gezielte Unterstützung brauchen.

AIR FRANCE-KLM INH. EO 1

WKN 855111 ISIN FR0000031122

RENAULT INH. EO 3,81

WKN 893113 ISIN FR0000131906