Reuters

EU-Parlament für rasche Einführung strengerer Pkw-Abgastests

27.10.2015
um 15:51 Uhr

Brüssel (Reuters) - Im Zuge der Abgasaffäre bei Volkswagen macht sich das EU-Parlament für eine schnelle Einführung von Pkw-Tests unter realen Bedingungen stark.

Die große Mehrheit der Abgeordneten forderte die EU-Kommission am Dienstag in einer Resolution auch dazu auf, bis März kommenden Jahres einen umfassenden Untersuchungsbericht vorzulegen, wie es zu den Verstößen kommen konnte. Die Verfahren zur Zulassung von neuen Pkw-Modellen sollen nach dem Willen der EU-Parlamentarier zudem transparenter und nicht mehr rein national geregelt werden. Die Grünen im EU-Parlament stimmten gegen die Resolution, weil sie die Position der konservativen EVP und der Sozialdemokraten ablehnen, Dieselmotoren weiter als umweltfreundliche Technologie anzusehen.

Die Resolution ist zwar nicht bindend, erhöht aber den politischen Druck auf Kommission und EU-Staaten, Konsequenzen aus dem VW-Skandal zu ziehen. Der Wolfsburger Dax-Konzern hatte mit einer speziellen Software Abgastests manipuliert, um Diesel-Fahrzeuge klimafreundlicher vermarkten zu können. Die Brüsseler Behörde steht in der Kritik, weil sie schon seit Jahren von abweichenden Testergebnissen zwischen Straße und Labor weiß, die neuen Verfahren aber erst ab 2017 gelten sollen. Die Mitgliedsländer wiederum wollen am Mittwoch darüber abstimmen, mit welchem Faktor Testergebnisse beim Ausstoß von Stickstoffoxiden auf der Straße von denen im Labor abweichen dürfen. Je höher der Faktor ausfällt, desto mehr Schadstoffe können Autos ausstoßen.

Bayerische Motoren Werke AG

WKN 519000 ISIN DE0005190003

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000

Volkswagen AG Vz.

WKN 766403 ISIN DE0007664039