Reuters

United Internet rechnet 2020 mit stagnierendem Geschäft

26.03.2020
um 13:12 Uhr

Berlin (Reuters) - Der Internet- und Mobilfunkanbieter United Internet ist trotz stärkerer Nutzung der Telekomnetze seit dem Coronavirus-Ausbruch vorsichtig für den weiteren Geschäftsverlauf.

"Wir wollen Umsatz und Ergebnis auf Vorjahresniveau halten", sagte Firmenchef Ralph Dommermuth am Donnerstag bei der Vorstellung der Jahresbilanz. "Ich kann noch nicht sagen, ob letztlich der Mehrbedarf in Zeiten von Home-Office die Ausfälle mehr als wettmacht, die entstehen, weil manche Firmen oder Privatleute nun Neubestellungen aussetzen oder ihre Rechnungen nicht mehr begleichen können. Zudem gibt es durch die Flatrates kaum Mehreinnahmen, wenn Menschen mehr surfen oder telefonieren."

Das im MDax notierte Unternehmen (GMX, Web.de, Versatel) hatte seine Erlöse vergangenes Jahr um 1,8 Prozent auf rund 5,2 Milliarden Euro erhöht und das Betriebsergebnis (Ebitda) um 5,4 Prozent auf knapp 1,27 Milliarden. Nun will United Internet die Dividende auf 50 Cent je Aktie von zuletzt lediglich fünf Cent steigern.

Die Mobilfunktochter Drillisch bleibt hingegen bei einer Ausschüttung von fünf Cent je Aktie. "Wir müssen unser Geld zusammenhalten, bis wir einen Überblick haben, wie viel genau für den 5G-Netzausbau fällig wird", sagte Dommermuth, der auch Drillisch vorsteht. Drillisch, bekannt für Marken wie Yourphone und Smartmobil.de, hatte im vergangenen Jahr bei der 5G-Frequenzversteigerung erstmals mitgeboten und will sich nun neben der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefonica Deutschland als vierter Netzanbieter etablieren. Bisher ist allerdings kaum etwas passiert, da sich die Verhandlungen über die Netzmitnutzung (National Roaming) laut Dommermuth in die Länge ziehen: "Unsere Gesprächspartner haben es nicht eilig."

1&1 Drillisch steigerte im vergangenen Jahr die Zahl der Kundenverträge um 790.000 auf 14,3 Millionen. "Unser Geschäft ist stabil", sagte Dommermuth mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie. Im ersten Quartal habe man 100.000 Neukunden gewonnen. Im zweiten Quartal dürften es mehr werden, da es in der Krise weniger Kündigungen gebe.

1&1 AG

WKN 554550 ISIN DE0005545503
1&1 AG Chart
1&1 AG Chart

Deutsche Telekom AG

WKN 555750 ISIN DE0005557508

Telefonica Deutschland Holding AG

WKN A1J5RX ISIN DE000A1J5RX9

United Internet AG

WKN 508903 ISIN DE0005089031

Vodafone Group PLC

WKN A1XA83 ISIN GB00BH4HKS39
Vodafone Group PLC Chart
Vodafone Group PLC Chart

Vodafone Group PLC (ADRs)

WKN A1XD9Z ISIN US92857W3088
Vodafone Group PLC (ADRs) Chart
Vodafone Group PLC (ADRs) Chart