Reuters

DIHK-Umfrage - Über 80 Prozent der Firmen erwarten Umsatzminus

27.03.2020
um 14:32 Uhr

Berlin (Reuters) - Vier von fünf deutschen Unternehmen rechnen wegen der Corona-Krise in diesem Jahr mit einem Umsatzrückgang.

Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Blitzumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) unter 15.000 Firmen hervor. Fast jeder fünfte Betrieb sieht sich demnach von Insolvenz bedroht. "Damit spitzt sich die Krise dramatisch zu", sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer. "Das sollte nun alle Alarmleuchten angehen lassen: Wenn wir uns dieser Entwicklung nicht entschieden entgegenstellen, erleben wir wirtschaftliche Schäden von historischem Ausmaß."

Die Zahl der von der Corona-Krise hart getroffenen Unternehmen hat sich demnach innerhalb von drei Wochen fast verdoppelt. Während jetzt mehr als 80 Prozent mit einem deutlichen Umsatzminus für 2020 rechnen, waren es zu Monatsbeginn nur knapp die Hälfte der Unternehmen. Mehr als jeder vierte Betrieb rechnet sogar mit Einbußen von mindestens 50 Prozent. Nur noch vier Prozent gehen davon aus, das Jahr ohne Minus zu überstehen.

Als größtes Problem gilt die schwindende Liquidität. "Das Paket der Bundesregierung bietet vor allem Sofortzuschüsse für Kleinstunternehmen und in Notfällen auch direkte Kapitalspritzen für große Unternehmen an", sagte Schweitzer. "Es tut sich aber noch eine gefährliche Lücke insbesondere bei mittelständischen Unternehmen auf." Dort könne die Liquiditätslücke bei Umsätzen nahe Null und unsicherer Perspektive nicht mit Kreditprogrammen im banküblichen Verfahren geschlossen werden.