Reuters

Adidas zahlt Vorstandsgehälter vorerst nur zum Teil aus

27.03.2020
um 15:02 Uhr

München (Reuters) - Die Coronakrise geht dem Adidas-Vorstand an die Geldbörse.

Das Gremium um Vorstandschef Kasper Rorsted lasse sich bis auf Weiteres nur die Hälfte seines monatlichen Fixgehalts auszahlen, teilte der Sportartikelhersteller am Freitag in Herzogenaurach mit. Die restliche Zahlung sei aber nur aufgeschoben, sagte ein Sprecher. Je nachdem, wie sich das Geschäft entwickle, könne das Geld nachgezahlt werden. Die zweite Führungsebene soll vorläufig auf 30 Prozent des Gehalts verzichten. Adidas folgt damit kleineren Rivalen Puma, wo der Vorstand auf sein April-Gehalt verzichtet hat. Allein Adidas-Chef Rorsted entgehen damit zunächst gut 80.000 Euro pro Monat. Sein Fixgehalt lag im vergangenen Jahr bei zwei Millionen Euro, der gesamte Vorstand kam auf eine Grundvergütung von 9,5 Millionen Euro.

Der Konzern hat außerdem angekündigt, die Mietzahlungen für die eigenen Shops - wo möglich - von April an auszusetzen. In Europa, Amerika und in zahlreichen asiatischen Ländern sind die Adidas-Läden derzeit geschlossen, um die Ausbreitung der Virus-Pandemie einzudämmen. In diesen Regionen erwirtschaftet die Nummer zwei auf dem Weltmarkt für Sportschuhe und -kleidung 60 Prozent ihres Umsatzes. Adidas versucht nun eigenen Angaben zufolge, den Online-Handel über adidas.com und reebok.com und über seine Einzelhandelspartner anzukurbeln. Auf diesen Vertriebsweg entfallen bereits jetzt rund 15 Prozent des jährlichen Umsatzes.

Dem US-Konkurrenten Nike war es in der Coronakrise in China gelungen, einen Teil der Umsatzverluste im Einzelhandel durch Internetverkäufe wettzumachen. In China, wo auf Druck der Behörden zwischenzeitlich drei Viertel der Läden geschlossen waren, seien inzwischen wieder alle Adidas-Stores geöffnet, die Hälfte davon allerdings kürzer als sonst, erklärte das Unternehmen.

adidas AG

WKN A1EWWW ISIN DE000A1EWWW0

Nike Inc.

WKN 866993 ISIN US6541061031

Puma SE

WKN 696960 ISIN DE0006969603