Reuters

Drägerwerk will Klarheit bei Verteilung von Beatmungsgeräten

27.03.2020
um 16:07 Uhr

Hamburg (Reuters) - Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk dringt auf rasche Klarheit bei der Verteilung der Beatmungsgeräte zur Rettung von Corona-Patienten.

Die ersten der von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bestellten 10.000 Apparate seien jetzt fertig, sagte Firmenchef Stefan Dräger dem "Spiegel" laut Vorab-Bericht vom Freitag. "Die Verteilung ist aber immer noch unklar, viele Kliniken rufen uns deshalb direkt an." Bei aller Not müsse man nun darauf achten, dass die Ressourcen bestmöglich verteilt würden. Zentren, die Patienten mit akutem Lungenversagen behandelten, müssten bevorzugt werden. Es müsse verhindert werden, dass Krankenhäuser "eine Superausrüstung für wenig Geld" bekämen, mit der sie gar nicht umgehen könnten.

Von der Idee, dass Autobauer oder ihre Zulieferer Komponenten für Beatmungsapparate herstellen, hält Dräger nichts. Er habe dazu Gespräche etwa mit Daimler geführt. "Die möchten auch helfen." Aber so einfach sei das leider nicht. "Wir können ja auch keine Autos bauen." Stattdessen sehe er Potenzial darin, Beatmungsgeräte aus dem Rettungsdienst oder aus der Anästhesie zu verwenden. Er schätze, dass allein in Deutschland 5000 solcher Geräte aus dieser Reserve mobilisiert werden könnten. Das börsennotierte Familienunternehmen hat im Zuge der Coronakrise auch seine Produktion von Atemschutzmasken verdoppelt.

Drägerwerk AG & Co. KGaA Vz.

WKN 555063 ISIN DE0005550636

Mercedes-Benz Group AG

WKN 710000 ISIN DE0007100000